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Grauer Star

Der Graue Star (Katarakt) bezeichnet eine Trübung der Augenlinse, die einer über das Auge fließenden Schicht ähnlich ist. Diese Trübung lässt die Farben zu "grau" verschwimmen - deshalb der Name Grauer Star.

Die häufigste Ursache des grauen Stars ist die schlechtere Nährstoffversorgung der Linse im Alter - er kann sich jedoch auch früher schon bilden. Masern, Diabetes, Reaktionen auf Medikamente (v.a. Cortison), Drogen oder Augenverletzungen können die Ursache sein, auch Infrarot-Strahlung in Berufen, die mit sehr heißen Materialien arbeiten (Hochofen-Arbeiter, Glasbläser). Vorbeugung ist nicht möglich. Die Krankheit bildet sich über Jahre aus, manchmal aber auch in wenigen Monaten. In seltenen Fällen ist der Graue Star auch angeboren und muss dann aufgrund der Gefahr einer Amblyopie möglichst bald operiert werden.

Entstehung: In der Antike nahmen die Menschen an, bei der Entstehung des Grauen Stars würden (im Sinne des Panta Rhei, Alles fließt), Substanzen vor der Pupille herabfließen. Daher auch der später entstandene Begriff der Cataract (oder lateinisch -> Cataracta, was den Wasserfällen, Katarakten, entspricht). Diese "vor der Pupille herabfließende" Substanz war meistenteils weiss oder grau. Wenn die Katarakt so weit fortgeschritten war, dass sie auffiel, war die Pupille (genauer aber die Linse hinter der Pupillenöffnung) so weit getrübt, dass der Betrachter den Eindruck hatte, die Pupille sei grau. Der Betroffene aber konnte nichts mehr sehen er "starrte". Daher -> Grauer Star.

Symptome

Das Hauptsymtom ist ein langsamer, schmerzloser Sehverlust. Manche haben einen Dunstschleier, andere eine verschwommene Sicht. Gelegentlich werden auch Doppelbilder wahrgenommen, die beim Schließen des anderen Auges nicht verschwinden. Es werden um Lichtquellen Halos oder Lichthöfe wahrgenommen. Die Hell-Dunkel-Adaptation des Auges ist behindert (verlangsamt ). Die Fähigkeit, räumlich zu sehen, wird mehr und mehr eingeschränkt.

Therapie

Während der Ausbildung des Grauen Stars muss die Brille, auf Grund der veränderten Brechkraft (Refraktion) des Auges, häufig angepasst werden. Hierbei bedingt die Verdickung der Linse eine zunehmende Myopisierung, also eine Zunahme der Kurzsichtigkeit. Das bedeutet für den am Grauen Star erkrankten, er kann oft in der Nähe besser sehen als in der Ferne. Dieser Zustand wird in der Anfangsphase durch Angleichen der Brillenwerte ausgeglichen. Helfen diese Maßnahmen nicht mehr, wird die Linse operativ entfernt, und es wird eine Kunststofflinse eingesetzt. Außer dem chirurgischen Eingriff gibt es keine Möglichkeit, den Grauen Star zu behandeln.

Entfernung der Linse:

Das Entfernen einer vom Katarakt befallenen Linse ist ein ungefährlicher und häufiger Eingriff. Man unterscheidet zwei verschiedene Vorgehensweisen:

  1. Die heute nicht mehr übliche Methode bestand lange Zeit darin, am äußeren Rand der Hornhaut (Kornea) einen für heutige Verhältnisse langen Einschnitt zu machen und die gesamte Linse zu entfernen.
  2. Heutzutage wird zuerst ein Teil der Linsenvorderkapsel entfernt um dann mit einem "Minipresslufthammer" die Linse unter Schonung der übrigen Kapsel zu zertrümmern und abzusaugen. Anschließend wird in den übriggebliebenen Kapselsack eine Kunstlinse eingesetzt. Solche Kunstlinsen sind heute oft aus elastischen Materialen (z.B. Silikone oder Acrylverbindungen), um sie in zusammengeklapptem Zustand zu implantieren und anschließend in der Kapsel entfalten zu lassen.

Ohne Implantation einer Kunstlinse (sog. Intraokularlinsen) würde man die Welt sehr verschwommen wahrnehmen, da das Auge dann extrem weitsichtig wäre. Solch eine Linsenlosigkeit (Aphakie) wird dann mit einer Starbrille, oder Kontaktlinse korrigiert. Auch nach Implantation solch einer Kunstlinse kann das Auge nicht mehr akkomodieren (sich auf verschiedene Distanzen scharf einstellen). Deshalb ist dann zum Lesen, wie bei der Altersweitsichtigkeit (Presbyopie), eine Lesebrille erforderlich.

Siehe auch: Grüner Star, Augenheilkunde

Weblinks


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