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Augenkrankheiten

Die Augenheilkunde (med.: Ophthalmologie, Ophthalmiatrie,) befasst sich mit den Erkrankungen/Veränderung am Auge. Augenarzt ist die Berufsbezeichnung der Ärzte, die sich mit Erkrankungen des Auges beschäftigen. Die Ophthalmologie ist eine der ältesten medizinischen Disziplinen.

Geschichte

Schon in den Gesetzestafelns des Hammurapi vor über 3600 Jahren wurden Vorschriften für Augenoperationen erlassen. - der Arzt sollte für eine erfolgreiche Operation eine Belohnung von 10 Shekel erhalten, wohingegen ihm bei Mißerfolg beide Hände abgehackt werden sollten.

Im Mittelalter wurde die Aufgabe der Augenärzte von so genannten "Starstecher" übernommen. Mittels eines speziellen Messers wurde die trübe Linse des Auges ("Grauer Star") in das Auge hineingedrückt. Johann Sebastian Bach starb an der Folge einer Staroperation. Georg Friedrich Händel überlebte zwar seine erste Operation, blieb aber Zeit seines Lebens blind.

Die Augenheilkunde gehörte zunächst zur Chirurgie und bildete sich erst im Lauf des 18. Jahrhunderts, besonders aber des 19. Jahrhunderts als selbständiges Fach heraus. Bis zum 18. Jahrhundert war die Anatomie und die Funktionsweise des Auges unklar. Erst ab dem 19. Jahrhundert wurden durch das Aufkommen des Mikroskops Einzelheiten bekannt und systematisch für die Therapie nutzbar gemacht. 1800 prägte Carl Gustav Himly den Namen Ophthalmologie, im selben Jahr beschrieb Thomas Young den Astigmatismus.

Erste Kliniken wurden Anfang 19. Jahrhunderts in Erfurt und Budapest eröffnet. Den ersten Lehrstuhl für Ophthalmologie besetzte Georg Joseph Beer (1763-1821), der im Jahr 1818 Ordinarius für Augenheilkunde in Wien geworden war. Zuvor hatte er dort 1813 die erste Universitätsklinik für Augenkranke eröffnet.

Die entscheidende Erfindung auf dem Gebiet der Diagnostik war die Erfindung des Augenspiegels durch H. von Helmholtz (1821-1894) im Jahr 1851 und die Erfindung des Perimeters durch Richard Förster (1825-1902). Die entscheidenden Schritte für die Augenoperationen war die operative Behandlung des grünen Stars durch Albrecht von Graefe (1828-1870), der als „Vater der Augenheilkunde” gilt, und die erste erfolgreiche Transplantation der Hornhaut (Keratoplastik) im Jahre 1906 durch Eduard Zirm (1863-1944).

In den letzten Jahrzehnten sind immer weitere Verfahren in der Diagnose und Therapie hinzugekommen, die das Verständnis von Augenkrankheiten, sowie die individuelle Behandlung wesentlich verbessert haben. Speziell die Untersuchung der Netzhaut, die das aktive sensorische Element des menschlichen Sehorgans darstellt, aber tief im Schädel verborgen ist, hat wesentliche Fortschritte gemacht. (z.B. Optische Kohärenztomografie)

Wichtigste Erkrankungen

Die Augenheilkunde beschäftigt sich mit Erkrankungen:

  • der Netzhaut:
    • Farbenblindheit
    • Nachtblindheit
    • Makuladegeneration
    • Netzhautablösung
    • Azoor (Acute zonal occult outer retinopathy/Akute zonale okkulte äußere Retinopathie)
    • Retinitis Pigmentosa
    • Aicardi-Syndrom: Fehlbildung des Gehirns, bei der auch die Netzhaut betroffen ist

  • des Glaskörpers:
    • Mouches Volantes: Glaskörpertrübungen
    • Synchisis scintillans
    • Glaskörperabhebung

  • der Cornea:
    • Keratokonus
    • Xerophthalmie: Austrocknen des äusseren Auges

  • der Optik und Refraktion:
    • Korrektur von Fehlsichtigkeit - durch Bestimmung und Verordnung von Brillen, Korrektur der Hornhautkrümmung durch Laser
    • Myopie: Kurzsichtigkeit
    • Hyperopie: Weitsichtigkeit
    • Presbyopie: Altersweitsichtigkeit
    • Astigmatismus - Stabsichtigkeit

  • der Augenlinse:
    • Linsenluxation
    • Grauer Star: Katarakt - Eintrübung der Augenlinse
    • Aphakie: das Fehlen der Augenlinse

  • Infektionskrankheiten der vorderen Augenabschnitte: Bindehautentzündung, Hornhautentzündung
  • Glaukom: Grüner Star, geht meist mit erhöhtem Augeninnendruck einher (ohne ärztliche Behandlung Erblindungsgefahr))
  • Skotom: Ausfall eines Teils des Sehfeldes
  • Amblyopie
  • Horner-Syndrom: typische Trias mit Miosis, Ptosis und Enophtalmus

sowie mit sytemischen Erkrankungen die sich auch am Auge manifestieren:

  • Arteriitis temporalis (auch Morbus Horton oder Riesenzell-Arteriitis genannt). Es handelt sich um eine Vaskulitis, die zur Erblindung führen kann

  • Diabetes mellitus: kann fast alle Gewebe am Auge schädigen, am häufigsten ist aber die diabetische Retinopathie

Organisation

Die Augenärzte sind in Deutschland im Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V. organisiert.

Siehe auch: Orthoptik - Stippen

Weblinks


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