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Menschenkenntnis

Menschenkenntnis bedeutet, einen sicheren Eindruck von der eigentlichen Persönlichkeit des anderen zu haben. Will ich meine Menschenkenntnis im täglichen Leben anwenden, braucht es ein wirkliches Wissen ob der Persönlichkeit des anderen.

In der Antike haben die Griechen sich auf 4 verschiedene Charaktere festgelegt, den Melancholiker, Choleriker, Sanguiniker und Phlegmatiker. Viele Menschen finden nun in sich die unterschiedlichsten Charakterzüge, sodass es unendlich viele Mischtypen dieser vier Charaktere gibt.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts haben sich Wissenschaftler wie Ernst Kretschmer und W. Sheldon USA mit dieser Frage beschäftigt. Sie versuchten eine bessere Einteilung der unterschiedlichen Charaktere zu erstellen. Vor allem war ihnen wichtig, eine wissenschaftliche Basis zu finden, waren doch die Alten Griechen vom ersten Eindruck und vom Verhalten ausgegangen, was sich wissenschaftlich kaum vertreten lässt.

Um eine aussagekräftige Basis zu bekommen, vermaßen sie ca. 40.000 Menschen, wobei alle möglichen Maße ermittelt wurden, von der Körpergröße über die Länge der Finger, der Gesichtform bis hin zum Umfang der Handgelenke, des Bauchs, der Schenkel und vieles mehr. Alle Probanden wurden gleichzeitig psychologisch analysiert, um dann möglicht verlässliche Zusammenhänge zwischen Körperform und Charakter darzustellen.

Nun besteht die Persönlichkeit eines Menschen nicht nur aus angeborenen Fähigkeiten, sondern auch aus der Synthese all seiner Erfahrungen. Des leichteren Verstehens wegen kann man sagen, dass der Mensch so etwas wie einen Basis-Charakter hat. Dieser Basis-Charakter kann sich in der Kindheit mehrfach wesentlich verändern bis etwa zum 20.- 25. Lebensjahr, wenn dann auch die Körperformung endgültig abgeschlossen ist. Von da an verändert sich diese Basis des Charakters nicht mehr, das Niveau der Temperamente dagegen entwickelt sich das ganze Leben. Darin spiegelt sich unser gesamter Erfahrungsschatz, von den Erfahrungen mit den Eltern über die Schule, Lehrzeiten, Beziehungen, Familiengründung oder nicht, Verlust geliebter Menschen, eigene Erfolge und Misserfolge usw.

Aus dem Zusammenspiel zwischen Basis-Charakter und Niveau der Temperamente entsteht das Bild der eigentlichen und augenblicklichen Persönlichkeit.

Viele Wissenschaftler haben sich mit diesen Fragen befasst. Eine große Zahl faszinierender Modelle der Persönlichkeitsfindung entstanden.

Allerdings liegt die Basis der meisten Persönlichkeitsmodelle im Verhalten des Probanden oder aber auf Grund eines vom Probanden auszufüllenden Fragebogens. Im ersten Fall erfordert die präzise Einschätzung langjährige Erfahrung auf dem Gebiet der Psychologie, beim Fragebogen stellt sich die Frage nach der Verlässlichkeit der Antworten.

Schneller und treffender kommt man zu einem verlässlichen Ergebnis, wenn die Basis die Morphologie, also der Körperbautyp des Einzuschätzenden ist.

Es ist eine alte Streitfrage, ob der Körperbau denn nun wirklich eine zuverlässige Aussage zum Charakter erlaubt. Wesentlich ist dabei die Größe der zugrunde liegenden Datenbank, deren Ergebnisse in den verschiedenen Veröffentlichungen der genannten Autoren niedergelegt ist.

Der wohl größte Vorteil der körperorientierten Methode ist ihre leichte und vor allem schnelle Anwendbarkeit.

Web-Link zum Thema Menschenkenntnis * [1]

Warum Menschenkenntnis?

Es ist eine Binsenweisheit, daß wesensähnliche Menschen sich leichter verständigen können als wesensfremde. Zur Kommunikation brauchen wir viele Informationen über unterschiedlichen Charaktere und Persönlichkeiten, um Menschen in ihrer Verschiedenheit besser zu verstehen und sich besser verständlich machen zu können.

Es geht dabei nicht um Bewertungen einzelner Menschen, sondern um Feststellungen ihrer Verhaltensweisen, Stärken und Schwächen. Da finden wir Informationen, damit unterschiedliche Menschen sich gegenseitig besser erkennen und verstehen können.

Beispiel. Wenn ein zurückhaltender, vielleicht eher schüchterner Mensch auf einen dynamischen, redseligen anderen trifft, wird er sich erst einmal zurückziehen, obwohl vielleicht an einem Kontakt interessiert.

Kennt einer der Beiden das innere Schema des anderen, ist die Kommunikation einfach durch ein wesensgerechtes Verhalten möglich. Wir können annehmen, dass der berühmte "erste Eindruck" uns oft eine richtige Einschätzung der Persönlichkeit des anderen gibt. Nur sind wir durch unsere Erziehung, Erfahrungen, Erfolge und vor allem durch Mißerfolgen mit anderen so programmiert, dass wir meist auf diesen ersten, unbewiesenen Eindruck nicht reagieren. Unser Verstand setzt ein, bringt uns unzählige Erinnerungselemente, die von der vor uns stehenden Person unbewusst ausgelöst wurden. So wird unsere Intuition vom Verstand reguliert. Genau hier setzt die körperorientierte Menschenkenntnis ein, sie gibt unserem Verstand rationale Informationen zum anderen.