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Meinung

Eine Meinung (von indogermanisch moino Wechsel, Tausch) ist die in einem Mensch bestehende subjektive Ansicht bzw. Einstellung zu Zuständen, Ereignissen oder anderen Personen.

Eine Meinung entsteht auf der Basis eigener Erfahrungen und eigenen Wissens und ist somit immer ein individuell gebildeter Standpunkt. Unabhängig vom Wahrheitsgehalt einer Aussage kann nicht als Meinung eine triviale Äußerung gelten, die der eigenen Bildung oder den Berichten Anderer entnommen wurde, wie bsw. "Die Erde ist rund." Hiebei handelt es sich um Aussagen, die von anderen erlernt und wieder gegeben werden. Ebenfalls nicht als Meinung gelten Aussagen, die bloße rezeptive oder perzeptive Fakten wieder geben wie: "Die Sonne ist rot." Dieser Satz gibt eine einfache Empfindung wieder, die keiner reflexiven oder andersartigen intellektuellen Leistung bedarf.

Meinungsbildung: Ein Mensch ist jeden Tag unterschiedlichen Situationen und Eindrücken ausgesetzt. Er sieht, hört, liest, fühlt und/oder erfährt selber etwas Bekanntes oder Neues - und macht sich Gedanken zu bestimmten Situationen, z.B.:

  • Was halte ich davon?
  • Stimme ich dem zu?
  • Glaube ich das?
  • Wie oder was empfinde ich dabei?

In jedem Falle handelt es sich dabei um kognitive Leistungen.

Nun braucht es, je nach Interesse an der Situation, mal mehr oder mal weniger Zeit, um von Anderen Informationen über diese Situation zu sammeln, das Erfahrene abzuwägen und zu vergleichen, sich darüber wieder mit Anderen auszutauschen. Diese Zeit ist definiert als die Phase des Meinungsfindungsprozesses. Am Ende dieses Prozesses hat man sich ein Gedankenbild zusammengesetzt - sich eine eigene Meinung über die Situation gebildet.

Eine Meinung ist ein demnach ein psychisch erzeugter Standpunkt, der meist im Grade seiner Plausibilität stabil beibehalten wird. Ist der Standpunkt einer Person unsicher, wird sie einen neuen Prozess des Findens beginnen, neue Informationen sammeln und sich eine mehr oder weniger veränderte oder eine neue Meinung bilden.

Meinungsfindungsprozess und Charakter

Die Dauer des Meinungsfindungsprozesses kann auf den Charakter einer Person deuten:
  • Braucht eine Person z.B. sehr viel Zeit, um sich eine Meinung über eine bestimmte Situation zu bilden, wird ihr vielleicht Unsicherheit oder Desinteresse nachgesagt, weil sie immer noch am Finden ist. Es knn jedoch auch sein, daß die person besonders gründlich Informationen sammelt, bevor sie sich ihre eigene Meinung bildet.
  • Hat eine Person wiederum ständig nur ein- und dieselbe Meinung über eine bestimmte Situation, wird ihr unter Umständen Starrköpfigkeit oder Unverbesserlichkeit nachgesagt, weil sie nicht lernfähig ist. Es kann jedoch auch sein, daß die Person nach gründlicher Abwägnung von der Richtigkeit ihrer Meinung sehr überzeugt ist, die sie deshalb auch vertritt, wenn viele andere Personen etws anderes meinen.
  • Vertritt eine Person immer den selben Standpunkt wie ihr gesamtes Umfeld, ohne sich darüber im Klaren zu sein, was damit zusammenhängt, so hat sie keine eigene Meinung, sondern nimmt jeweils die Äußerungen der anderen als ihre Ansicht an. Man bezeichnet diese Person auch als Mitläufer.

Zitate

Werden Meinungen anderer Personen wieder gegeben, so handelt es sich um eine zitierte Meinung. (siehe auch Zitat).

  • Dieter Nuhr in einer Kabarettveranstaltung zum Thema Meinungsäußerung: "Viele haben das mit der Demokratie nicht so richtig begriffen. Man darf in der Demokratie eine Meinung haben, man muss aber nicht. Wenn man keine Ahnung hat: einfach mal die Fresse halten. Ist mir ganz wichtig, dass sich das mal rumspricht."

Weblinks

Siehe auch: Diskussion, Streit, Argument, Toleranz, Lehrmeinung, Meinungsforschung, Meinungsfreiheit, Meinungsbildung, Öffentliche Meinung, Vorurteil, Abfallen, Altklug