EifersuchtEifersucht (von indogerm. "ai" = Feuer; altdeutsch "eivar" = scharf (im Sinne des Geschmacks, nicht der Sexualität) u. "siechen" = krank sein) ist eine Mischung verschiedener negativer Gefühle: Angst bis hin zu Panik, den Partner zu verlieren, ihm nichts mehr zu bedeuten, nicht mehr gut/attraktiv genug zu sein; Ärger bis hin zu Wut über den Partner bzw. den vermeintlichen Rivalen; Minderwertigkeitsgefühle: Mann/Frau ist von sich nicht überzeugt, hält sich nicht für liebenswert und wertvoll. Eifersucht entsteht aus dem "Gefühl der Unterlegenheit" oder des Eindrucks, gegenüber anderen benachteiligt zu sein. Wer sich nicht für liebenswert hält, zweifelt daran, für den Partner attraktiv zu sein und lebt in der ständigen Angst, ihn zu verlieren. Es sind also die Zweifel an der eigenen Person, die einen daran zweifeln lassen, dass man für andere attraktiv ist. Der Unterschied zwischen Eifersucht und Neid ist der, dass ein eifersüchtiger Mensch Angst hat, zu verlieren was (oder wen) er besitzt und ein neidischer Mensch das haben will was andere besitzen. (z.B. sind Kinder eifersüchtig wenn ihre Mutter ihren Geschwistern Aufmerksamkeit zuteil werden lässt, aber neidisch auf das Fahrrad ihres Freundes.) Ca. 30 % aller Männer und Frauen bezeichnen sich als extrem eifersüchtig und für ca. 80 % aller Männer und Frauen gehören Liebe und Eifersucht zusammen. Frauen reagieren eher auf tatsächliche oder eingebildete emotionale Untreue mit Eifersucht, während Männer eher auf tatsächliche oder eingebildete sexuelle Untreue mit Eifersucht reagieren. Das Gefühl Eifersucht erfährt ein Mensch klassischerweise beispielsweise, wenn er z. B. seinen Partner mit anderen gegengeschlechtlichen Personen Vertrautheiten austauschen sieht oder davon Kenntnis erlangt (z. B. Kinobesuche, Abendessen, gar Übernachtungen). Es droht subjektiv der Verlust der partnerschaftlichen Bindung und ggf. der damit verknüpften Lebensgewohnheiten oder der Umgebung (gemeinsame Wohnung, gemeinsam geplante Zukunft und darauf ausgerichtete Pläne, die damit sinnlos würden). Gleichwohl entsteht dieses Gefühl, falls ein Mensch einen anderen begehrt und zugunsten eines Dritten abgewiesen wird. Hierbei kommt es zu einer Mischung aus Eifersucht und Neid. Letztlich spielt die Eifersucht auch eine, wenngleich weniger intensive Rolle in der Arbeitswelt. Person X soll befördert werden und tut alles in seinen Mitteln stehende dafür, schließlich wird jedoch Person Y auf die neue Stelle gesetzt. Dies erzeugt unter Umständen Eifersucht (neben Neid und Missgunst, falls Person Y der Person X nicht behagt). Die griechischen Urwörter, die bei uns mit Eifersucht wiedergegeben werden, können auch mit Eifer übersetzt werden, was einen positiven Klang hat.
LiteraturKörner, Heinz: Eifersucht ? Ein Lesebuch für Erwachsene, ISBN 3922028012WeblinksWikiquote: Zitate zu Eifersucht
Eifersucht hat nichts mit der Liebe zu tun, die man für jemanden empfindet, sie hat zu tun mit der Liebe, die man für sich selbst nicht hat. |