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Knochenbrüche

Ein Knochenbruch, in der Fachsprache auch Fraktur genannt, ist eine Verletzung des Skeletts. Ist dieser Bruch unvollständig, wird er als Grünholzbruch bezeichnet.

Bei der Heilung wächst der Knochen wieder zusammen. Dabei muss nur sichergestellt werden, dass sich die beiden Teile in richtiger Stellung zueinander befinden. Eine Ruhigstellung erfolgt äußerlich, mit Hilfe eines Gipsverbandes oder einer Schiene, oder operativ als Osteosynthese mit Hilfe eines Marknagels oder einer Verplattung. Werden die Knochenenden nicht ruhiggestellt, kann die Heilung ausbleiben und es kommt zur Pseudarthrose, einem "Pseudo-Gelenk".

Erkennen

Sichere Frakturzeichen sind nur aus der Wunde ragende Fragmente, Achsenfehlstellungen (Beispiel: Fuß zeigt in die falsche Richtung) und abnorme Beweglichkeit mit Falschgelenkbildung.

Unsichere Frakturzeichen sind Schmerzen, Schwellung oder eingeschränkte Beweglichkeit. In diesem Falle sollte sofort ein Krankenhaus oder ein Arzt mit Röntgenausstattung aufgesucht werden, da eine Fraktur nicht ohne röntgenologische Untersuchungsaufnahmen ausgeschlossen werden kann.

Während bei Erwachsenen durch die starke Mineraleinlagerung vor allem vollständige Brüche zu beobachten sind, treten bei Kindern auch unvollständige Brüche auf. Bekanntestes Beispiel ist die Grünholzfraktur, bei der nur die Kortikalis (Rindenschicht) verletzt wird, während das Periost (Knochenhaut) intakt bleibt. Weitere Beispiele sind die Wulstfraktur, bei der die Spongiosa (Knochenbälkchen im Inneren des Knochens) eingestaucht wird und der Biegungsbruch, bei dem der gesamte Knochen sich verbiegt und zum Beispiel eine Bananenform annimmt.

Erste Hilfe

Maßnahmen

Generell ist das Schema der Rettungskette der Ersten Hilfe auch hier zu beachten.

Achten Sie bei der Leistung von Erster Hilfe auf Ihren Eigenschutz. Bringen Sie den Verletzten und sich außerhalb des Gefahrenbereichs. Verwenden Sie die Gummihandschuhe, die in jedem Verbandkasten vorhanden sind.

Der Knochenbruch wird durch den Erste Hilfe Leistenden nicht eingerenkt oder gerichtet. Der Verunglückte ist so wenig wie möglich zu bewegen oder zu transportieren. Man lagert den Verunglückten ruhig und fixiert mit den Dreieckstüchern aus den Verbandkasten wenn nötig die Bruchstelle.

Offene Brüche mit einer blutenden Wunde wird immer zunächst mit einer keimarmen, nicht flusenden Wundauflage abgedeckt. Sollte die Blutung durch den Verband nicht zu stoppen sein, wird das Gliedmaß mit einem breiten Band abgebunden.

Einteilung

Man unterscheidet nach den verschiedenen Pathomechanismen bei vollständigen Frakturen (unvollständige Aufzählung): Abscherfraktur, Abrissfraktur, Biegungsfraktur, Torsionsfraktur, Kompressionsfraktur, Trümmerfraktur und Defektfraktur, Stressfraktur (= Ermüdungsfraktur), Refraktur, Spontanfraktur und pathologische Fraktur.

Unvollständige Frakturen: Biegungsfraktur, Torusfraktur (= Wulstfraktur), Grünholzfraktur

Behandlung

Der Körper ist im Stande Knochenbrüche, selbstständig auszuheilen, jedoch muss bei instabilen Frakturen medizinisch interveniert werden, da Fehlstellungen und Rotationsfehler zu unangenehmen Spätfolgen wie z.B. Arthrose führen können. Dies erfolgt nach dem Grundsatz: Reposition, Retention, Rehabilitation.

  • Reposition: Hier werden die Fragmente der Fraktur - meist unter Betäubung oder Narkose - wieder in die richtige Position gebracht, so dass eine funktionsgerechte Stellung erreicht wird.

  • Retention: Ruhigstellung und Fixierung der Fragmente. Dies kann auf verschiedene Weise geschehen. Die bekannteste Methode ist der Gips. Angelegt wird dieser meist bei einfachen Brüchen und Verletzungen der oberen Extremitäten (Arme). Der Nachteil dieser Methode ist der lange Funktionsverlust der geschädigten Extremität, was zu Muskel- und Knochenrückbildung (Atrophie) bei langer Schonzeit führt. Aus diesem Grund entscheidet man sich im Bereich der Beine eher zu einer Operation, da Verletzungen in diesem Bereich bis zu 14 Wochen ruhig gestellt werden müssen. Um dies zu verhindern und möglichst frühzeitig wieder mit der Rehabilitation beginnen zu können, wird meist eine Osteosynthese (Operation) durchgeführt. Der Vorteil dieser Methode liegt in der exakteren Wiederherstellung der Anatomie und der besseren Fixierung der Fragmente durch Nägel oder Platten. Für ältere Patienten ist dies meist die einzige Möglichkeit, ihre vorherige Selbstständigkeit nicht auf lange Zeit oder vielleicht für immer zu verlieren. Nachteil der Operation ist die nie ganz ungefährliche Narkose und das immer bei offenen Operationen vorhandene Infektionsrisiko.

  • Rehabilitation: Wiederherstellung der Beweglichkeit, überwacht von einem Therapeuten, der durch spezielle Gymnastik die Muskulatur wieder aufbaut.

Siehe auch

Weblinks


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