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Intuition

Die Intuition (von lateinisch intueor: betrachten, erwägen) ist eine Eingebung, die auf unbewussten Gründen beruht. Intuition funktioniert wesentlich im Unterbewusstsein. Das abgeleitete Adjektiv ist intuitiv.

Zur Intuition gehören folgende Aspekte:

  • Die Begabung, auf Anhieb eine (meist) »richtige« Entscheidung zu treffen, ohne die zugrunde liegenden Zusammenhänge explizit zu verstehen.

  • Die schnelle und angemessene Einsicht in Zusammenhänge und ihre Erkenntnis ohne bewusste rationale Ableitung oder Schlüsse. In diesem Zusammenhang sind auch auf Intuition beruhende neue Ideen und Erfindungen zu sehen, die auf der Grundlage einer Eingebung oder Intuition entstehen.

  • Die unbewussten Gründe für eine bestimmte Entscheidung.

  • indirekt der gesunde Menschenverstand. Intuition hat einen engen Zusammenhang mit der »inneren« Logik der Gegebenheiten und mit früheren Erfahrungen.

  • Der Geistesblitz. Eine besondere Form der Eingebung oder Intuition ist der Geistesblitz, bei dem unerwartet ein neuer Gedanke entsteht.

Wenn eine Aussage zwar wahr ist, diese Wahrheit aber der Intuition zuwiderläuft, bezeichnet man sie als ein Paradoxon.

Intuition ist eine wesentliche Fähigkeit zur Informationsverarbeitung und zur angemessenen Reaktion bei großer Komplexität der zu verarbeitenden Daten. Sie führt sehr oft zu richtigen bzw. optimalen Ergebnissen. Es gibt zwei verschiedene Stufen der Intuition: Die Gefühlsentscheidung und die auf Verstand beruhende Intuition (Inkubation). Dabei werden die Informationen unbewusst verarbeitet und das Bewusstsein wird »eingeschaltet«, wenn das Unterbewusstsein auf eine Lösung stößt. Intuition bedeutet nicht unbedingt eine sofortige Lösung, oft hilft es, »eine Nacht darüber zu schlafen«. Forschungen haben gezeigt, dass die Intuition sehr oft gleichwertige oder bessere Lösungen liefert als ein ausgeklügelter Variantenvergleich, zumindest aber diesen überprüfen kann. Es gibt die spaßige Erklärung, ein Variantenvergleich sei dazu da, die intuitive Lösung zu bestätigen.

Intuition kann sich nur in naiver Weise beweisen, sie zerfällt bei Hinterfragung. Es ist ein nominalistischer Begriff, der sich motiviert als eine sich erkenntnisfähig fühlende Emotion. Sie kann als Flucht aus der aufgeklärten und vernünftigen Terminologie betrachtet werden, oder als deren Überwindung. »Das menschliche Denken ist nicht intuitiv, sondern diskursiv.« (Immanuel Kant)

Auf der anderen Seite verkürzen (intuitive und nicht-intuitive) Bemühungen von Ergonomen, Designern, Softwareentwicklern usw., die Bedienung von Geräten und Programmen möglichst intuitiv zu machen, die Einarbeitungszeit für moderne Industrieanlagen, Software, Konsumprodukte usw. dramatisch, trotz gestiegener Leistungsfähigkeit, sodass der Traum von einem leichteren Leben in einigen Bereichen durchaus wahr wird ? auch wenn diese Fortschritte in einer kapitalistischen Volkswirtschaft eher für Rationalisierung, Produktivitätssteigerung und damit Wirtschaftswachstum und Beschäftigungsabbau als für Entlastung und Arbeitszeitverkürzung genutzt werden.

Siehe auch: Intuition (Philosophie)

Literatur

  • Die Intelligenz der Gefühle, FOCUS, 7.Juni 2004
  • Erfolgsfaktor Intuition - Markus Hänsel et.al. (2001), Zeitschrift für Organisationsentwicklung 01/2002
  • Intuition im Management - Auf die innere Stimme hören - Markus Hänsel& Andreas Zeuch (2003), ManagerSeminare 09/2003

Weblinks

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