OpioideOpioide (von lat. opiumähnliche) sind Arzneimittel einer chemisch heterogene Untergruppe der Analgetika (Mittel gegen den Schmerz). Sie entfalten ihre Eigenschaften durch Wechselwirkung mit speziellen Rezeptoren (molekularen Bindungs-Orten) auf der Oberfläche der Gehirn- und Nervenzellen, die Opioidrezeptoren genannt werden. Der Name der Stoffgruppe leitet sich vom natürlichen Stoffgemisch Opium ab, dessen Bestandteile Opiate genannt werden, worunter unter anderem Morphin ist. Die meisten Opiate interagieren mit den Opioidrezeptoren. Als Opioide werden generell alle Stoffe bezeichnet, die als Liganden an den Opioidrezeptoren wirken, worunter auch Substanzen sind, die nicht den natürlichen Opiaten angehören, wie zum Beispiel das halbsynthetische Heroin. Die körpereigenen Liganden der Opioidrezeptoren sind endogene Peptide (Enkephaline und Endorphine), die in der Streßantwort von Bedeutung sind. Die Opioiderezeptoren kommen am häufigsten im Gehirn am Boden des 4. Ventrikels vor. Sie sind zudem in der Peripherie, unter anderem im Darm zu finden. Beispielhaft für ein Opioid mit Wirkung ausschließlich außerhalb des Gehirns ist Loperamid, ein Mittel gegen Durchfall (Diarrhoe). Es überwindet die Blut-Hirn-Schranke normalerweise nicht und kann deshalb nicht im Gehirn, sondern nur im Körper wirken. Es bewirkt eine Verlangsamung der Darmmotorik. Opioide werden als Analgetika und zu Narkosezwecken eingesetzt. Sie sind aber auch als Suchtmittel von Bedeutung. WirkungsweiseOpioide entfalten im Gegensatz zu den Nichtopioid-Analgetika ihre analgetische Wirkung vorrangig im zentralen Nervensystem (ZNS).RezeptorenEs werden mehrere unterschiedliche Typen und Subtypen der Opioidrezeptoren unterschieden
Agonisten und AntagonistenDie einzelnen Substanzen haben unterschiedliche Affinitäten zu den einzelnen Rezeptortypen und können dort Wirkungen auslösen oder sie blockieren. Manche Opioide wirken dabei spezifisch nur auf einen einzigen Rezeptortyp, manche unspezifisch auf mehrere oder alle.Falls eine Substanz beim Andocken eine aktivierende Wirkung am Rezeptor auslöst, spricht man von einem Agonisten. So sind z. B. Morphium und Heroin reine ?-Agonisten und bewirken somit ausgeprägte Schmerzstillung aber auch Atemdepression. Antagonisten docken zwar ebenfalls am Rezeptor an, lösen ihn aber nicht aus - er wird "verstopft" und steht für das Andocken von Agonisten zeitweise nicht zur Verfügung. Daher können Antagonisten Wirkungen von Agonisten blockieren oder deren Wirkung aufheben. So hebt beispielsweise Naloxon die Wirkung von Morphium und Heroin auf. Dieser Umstand wird in der Notfallmedizin bei der Behandlung von Opioidüberdosierungen (z. B. Heroinüberdosis bei Abhängigen) genutzt. Substanzen
Opioide Schmerzmittel, die nicht dem Betäubungsmittelgesetz unterliegen:
Opioide Schmerzmittel, die dem BtMG unterliegen:
Quellen
siehe auch: Dynorphine
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