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Amphotericin B

Amphotericin B ist ein Polyen-Antibiotikum aus dem Bakterienstamm Streptomyces nodosum. Es besitzt ein weites Wirkspektrum, wird allerdings hauptsächlich zur Behandlung von Pilzinfektionen eingesetzt. Man kann es lokal einsetzen oder systemisch, als Tablette wird es im Darm nicht in den Kreislauf aufgenommen.

Amphotericin B wurde 1955 erstmals beschrieben und war für lange Zeit das wichtigste Medikament zur Behandlung invasiver Pilzerkrankungen, v.a. bei Kryptokokkeninfektionen und Zygomykosen, aber auch bei Histoplasmosen und Blastomykosen. Die Resistenzentwicklung diverser Pilze ist -mit Ausnahme von Aspergillus terreus (hier besteht eine Resistenzrate von 30%)- gering.

Wegen seiner hohen Nebenwirkungsrate wird Amphotericin B in der Medizin heute kaum mehr eingesetzt.

Wirkmechanismus

Über eine Schädigung der Zellmembran und einer damit einhergehenden Störung der Membranpermeabilität wirkt dieses Antibiotikum fungizid. Der exakte Wirkmechanismus ist allerdings nach über 40 Jahren intensiver Forschung immer noch nicht geklärt. Neueste Studien (z.B. in Angewandte Chemie 2004) zeigen, dass die Störung der Membranpermeabilität nicht unbedingt zum Zelltod führen muss.

Wirkspektrum

Empfindlich auf Amphotericin B sind beinahe alle menschenpathogenen Pilze. Ebenso erfasst werden Protozoen wie Trichomonas, Leishmania, Trypanosoma und Entamoeba.

Nicht empfindlich sind Aktinomyzeten und Bakterien.

Allerdings begrenzt die Hepatotoxizität dieses Medikaments seinen Einsatz. Vorsicht ist bei eingeschränkter Nierenfunktion geboten: eine Beobachtung von Nierenfunktionsparametern und Elektrolyten ist angezeigt. Das neu verfügbare liposomale Amphotericin B ist besser verträglich und zeigt eine leicht bessere Ansprechrate als die ursprüngliche Darreichungsform.

Inzwischen wurde 2002 mit einer im NEJM veröffentlichten Studie von Herbrecht u.a. gezeigt, dass mit Voriconacol entscheidende Fortschritte bei der Behandlung invasiver pulmonaler Aspergillosen gegenüber Amphotericin B erzielt werden können.

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