BrustvergrößerungDie Brustvergrößerung ist eine Schönheitsoperation, bei der mit Hilfe von Implantaten aus Silikon weibliche Brüste künstlich vergrößert werden. Das Resultat nennt man umgangssprachlich auch Silikonbusen. Es werden in Deutschland jährlich mehr als 25.000 Brustimplantate eingesetzt. thumb|Mit Kochsalzlösung gefüllte Brustimplantate Bei der meist in Vollnarkose durchgeführten Operation wird von einem Facharzt für Plastische Chirurgie oder einem anderweitig qualifiziertem Arzt, z.B. einem Gynäkologen, ein Hautschnitt gemacht, das Brustgewebe angehoben und eine Implantattasche gebildet, in die das Brustimplantat eingeführt werden kann. Anschließend schiebt der Chirurg das Implantat entweder teilweise unter den Brustmuskel oder er platziert es unter der Brustdrüse oberhalb des Brustmuskels, wobei das Brustgewebe selbst weitgehend unberührt bleibt. Der nötige Hautschnitt, von dem nach der Operation möglichst wenig zu sehen sein sollte, kann in der Unterbrustfalte, um den Brustwarzenvorhof herum, in der Achselhöhle oder bei Verwendung von Kochsalzlösung auch im Bauchnabel erfolgen. Die Hülle der Prothesen besteht heute in nahezu allen Fällen aus weichem Silikon; Hüllen aus Polyurethan werden nur noch sehr vereinzelt verwendet. Bei der Hüllenstruktur wird zwischen glatten und texturierten Ausführungen unterschieden; letztere verwachsen mit der Umgebung und sollen so ein späteres Verrutschen des Implantats verhindern. Die Form der Hülle ist entweder symmetrisch rund/linsenförmig oder "anatomisch": eine asymmetrische Form, die die natürliche Form der weiblichen Brust besser nachbilden soll. Die Vorteile letzterer Form sind umstritten; da sie sich im Implantatlager nicht verdrehen darf, wird sie ausschließlich mit texturierter Oberfläche gefertigt. thumb|left|Mit Gel gefüllte Brustimplantate Die Hüllen werden mit Kochsalzlösung, Hydrogel = Polyvinylpyrolidan oder mit Silikon gefüllt. Das zeitweise propagierte Sojaöl wurde wegen unzureichender chemischer Beständigkeit (es wurde "ranzig") bereits nach kurzer Zeit wieder vom Markt genommen. Die Silikonfüllung stand einige Zeit lang unter dem Verdacht, im Falle des (in früheren Jahrzehnten häufigen) Austretens aus einer defekten Hülle Autoimmunkrankheiten oder Krebs auszulösen. Der Verdacht konnte jedoch in aufwendigen, weltweiten Untersuchungen nicht bestätigt werden. Neuere Silikonimplantate werden zudem mit einer stabileren Hülle gefertigt, die die Gefahr eines Defekts stark reduziert; außerdem ist bei den neuesten Silikonimplantaten die Füllung i. d. R. chemisch vernetzt, so dass sie selbst im Fall eines Hüllenrisses ihre Form weitgehend beibehält und nicht ins umgebende Gewebe austritt. Die Füllung mit Kochsalzlösung ermöglicht eine besondere Vorgehensweise, bei der das Implantat erst während der Operation nach dem Einbringen in die Operationswunde befüllt wird. Das ermöglicht einen kleineren Hautschnitt und in gewissen Grenzen auch ein individuelles Variieren des Volumens unter Sichtkontrolle. In einer speziellen Form als Expander ermöglicht ein unter die Haut gelegtes Ventil auch noch nachträglich Veränderungen des Volumens. RisikenDer Eingriff ist nicht unproblematisch: In bis zu 15 Prozent aller Fälle kommt es zu einer Verhärtung des Gewebes um die Implantate herum ("Kapselfibrose"), die Brust verformt sich und bereitet der Trägerin Schmerzen. Außerdem sind die mit Silikon gefüllten Implantate nicht strahlendurchlässig, so dass es zu Problemen bei der Mammographie kommt. Nicht optimal verlaufende Operationen können asymmetrische Brüste hervorrufen, manchmal verrutschen auch die Implantate. Außerdem ist zu bedenken, dass die Implantate altern und meist nach ca. zehn Jahren erneuert werden müssen.Ebenso haben ca. 2 bis 2,5 Prozent aller behandelten Patientinnen nach dem operativen Eingriff mit einer Infektion zu kämpfen. Diese Infektionen können auch noch Monate oder Jahre nach der Operation auftreten. Unbemerkt verlaufende Infektionen können unbemerkt langfristig zu einer Einkapselung des Implantats führen. Dabei kapselt der Körper die Implantate unterschiedlich auffällig in eine harte Kollagenhülle ein. Durch Antibiotika lässt sich so etwas möglicherweise vermeiden. Je besser und professioneller der Eingriff erfolgt, desto unwahrscheinlicher ist der Auftritt einer späteren Infektion. Weblinks
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