Home > Psychologie > P > Panik Impressum

Panik

Panik ist ein akuter, extremer Angstzustand als Reaktion auf eine tatsächliche oder scheinbare Bedrohung, der archaische Notfallprogramme im Gehirn aktiviert (fight or flight).

Allgemein werden folgende drei Reaktionsmöglichkeiten bei starker Furcht (i.a. ausgelöst durch große Gefahr) unterschieden: Flucht, Starre oder Kampf (flight, fight, or freeze).

Besonders gefährlich sind Massenpaniken, beispielsweise bei Feuersbrünsten, da die Selbstkontrolle bei vielen Menschen gleichzeitig versagt und somit Schwächere blindlings niedergerannt werden. Das Konzept der Massenpanik ist allerdings wissenschaftlich umstritten.

Symptome

Panik (im Sinne einer Panikattacke) ist ein individualpsychogisches Phänomen. Empirische Untersuchungen haben gezeigt, dass selbst bei Lebensgefahr (Harbst, 1996) nur ein geringer Anteil der betroffenen Menschen in diesem Sinne panisch reagiert. Paniken müssen aber nicht nach außen wirken, sondern können sich auch allein in starken vegetativen Reaktionen (Hyperventilation, Angstschweiß) ausdrücken, wobei sich die Menschen dabei wie gelähmt und komplett hilflos fühlen können (die Reaktion "Starre" bei Furcht).

Panikattacken

Panikattacken sind gekennzeichnet durch heftige und überwältigende Unruhe oder Furcht. Sie werden begleitet von körperlichen Symptomen wie Herzklopfen, Schwitzen, Atemnot, Muskelzittern oder Schwindelgefühlen. Betroffene Menschen können den Eindruck haben, dem Tod nahe zu sein.

Folgende drei neurotische Krankheitsbilder sind mit Panikattacken verbunden:

  • Generalisierte Angststörung
  • Panikstörung
  • Phobien

Die Reaktion bei Phobien (z.B. Agoraphobie - die Angst vor großen, offenen Plätzen - oder Klaustrophobie - die Angst vor engen Räumen) kann von starkem Unbehagen bis zur Panik reichen.

Ursachen

Krankhafte Panikattacken müssen keinen externen Anlass haben, werden aber oft durch scheinbar unbedeutende Umstände und vor allem durch Fehlinterpretation körperlicher Reaktionen ausgelöst. Psychisch bedingte Angstzustände bzw. Phobien können bei Nichtbehandlung Panikzustände zur Folge haben.

Auch körperliche Erkrankungen, wie zum Beispiel ein Asthma-Anfall, ein Hörsturz oder Hyperventilation, können Angstzustände auslösen.

Begriff

Der Begriff leitet sich vom Namen des griechischen Hirtengotts Pan ab, vor welchem die Nymphen in "pan'scher Angst" Reißaus nahmen. Wenn eine Tierherde in einen Zustand plötzlicher erregter Angst geriet, schrieb man das ebenfalls seiner Intervention zu.

Siehe auch: Stampede

Siehe auch

Panikattacke, Panikstörung, Panikforschung, Phobie, Angstneurose, Klaustrophobie, Psychose, Masse (Soziologie), Double-Bind-Theorie

Weblinks

Referenzen

J. Harbst and F. Madsen: The behaviour of passengers in a critical situation on board a passenger vessel or ferry. Danish Investment Foundation, Kopenhagen, 1996.


Bitte beachten Sie den Hinweis zu Gesundheitsthemen!
--> Zurück zu Portal Medizin