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Gentamicin

Gentamicin ist ein Aminoglykosidantibiotikum, welches bei bakteriellen Infektionen eingesetzt wird.

Gentamicin ist bei der Bekämpfung der verschiedensten Bakterien gut wirksam, wird aber wegen seiner erheblichen Nebenwirkungen an Niere und Innenohr nur noch wenig eingesetzt. Die Nebenwirkungen wie Oto- und Nephrotoxizität fallen bei äußerlicher Anwendung nicht ins Gewicht.

Gentamicin wirkt an den Ribosomen und hemmt die Eiweißproduktion der Bakterien. Sie können sich deswegen nicht mehr vermehren. Gentamicin ist bakterizid. Es ist teilweise nur schlecht gewebegängig.

Gentamicin wird intravenös verabreicht oder auch als Augensalbe verwendet. Umstritten ist ob es als Einmalgabe, als Kurzinfusion oder in 3 mal Gabe gegeben werden soll. Heute wird meist die Einmalgabe als Bolus gegeben.

Der Handelsname in Deutschland ist z.B. Refobacin. Es wurde bereits in den Jahren 1960 -1970 auf den Markt gebracht. Versuchsweise wird Gentamicin auch zur Behandlung des Morbus Meniere eingesetzt.

Weitere Vertreter der Aminoglykoside sind neben dem Gentamicin das Streptomycin, das Neomycin und das Kanamycin.

Wirksam bei

vor allem bei gramnegativen Keimen
  • E. coli
  • Enterobacter
  • Klebsiella
  • Proteus
  • Pseudomonas aeruginosa
  • Citrobacter
  • Serratia
  • Yersinia enterocolitica

Nicht wirksam

  • bei viralen Infektionen
  • bei Pilzinfektionen

Liste der Handelspräparate mit Gentamicin

  • GENTAMICIN 160mg Amp.
  • GENTAMICIN 40 mg Amp.
  • GENTAMICIN 80 mg Amp.
  • GENTAMYCIN Augensalbe 0,3%
  • GENTAMYCIN Augentropfen 0,3%
  • GENTAMYCIN Creme
  • GENTAMYCIN Salbe

Hersteller

  • Merck KGaA
  • Hexal
  • Ratiopharm

Wirkungsmechanismus

Das Aminoglykosid-Antibiotikum Gentamicin behindert das Ablesen der Boten-RNS in den Ribosomen. So wird die Eiweißsynthese der Bakterien gebremst. In hoher Konzentration beeinflusst der Stoff auch die Proteinsynthese menschlicher Zellen: dort, wo in der Boten-RNS ein Stoppsignal das Ende einer Proteinsynthese-Anweisung markiert, wird dieses Signal einfach überlesen. Die Proteinsynthese läuft solange weiter bis das nächste Stoppsignal auftritt. Das Überlesen erfolgt nicht immer, aber in wenigen Prozent der Fälle.

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