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Clusterkopfschmerz

Clusterkopfschmerz ist eine primäre Kopfschmerzerkrankung (Cluster=Bündel, Haufen, Anhäufung), die sich durch heftigste, streng einseitig und in Attacken auftretende Schmerzen in Schläfe und Auge äußert. Clusterkopfschmerz ist der stärkste bekannte, primäre Kopfschmerz. Weitere Namen: Bing-Horton-Neuralgie, Histaminkopfschmerz.

Die bis zu acht täglichen Attacken dauern meist zwischen 15 und 180 Minuten und treten vornehmlich aus dem Schlaf heraus auf. Diese zeigen eine ausgeprägte zirkadiane Rhythmik, meist tritt der Clusterkopfschmerz 1-2 Stunden nach dem Einschlafen auf, oft in den frühen Morgenstunden und nach der Mittagszeit. Man unterscheidet den episodischen Clusterkopfschmerz (ECH) mit Remissionsphasen von einigen Monaten bis zu fünf Jahren und den chronischen Clusterkopfschmerz (CCH) mit Remissionsphasen von höchstens einigen Wochen. Weitere typische Symptome: gerötetes Auge, hängendes Lid, laufende Nase, verstopfte Nase. Die Attacken können durch Trigger ausgelöst werden. Hierunter fallen vor allem Alkohol, Glutamate, gelber Käse, Schokolade. Interessante Erfolge haben Edith und Herbert Renneberg mit einer von Ihnen erprobten Diät erzielt. (siehe Weblinks).

Ursache

Clusterkopfschmerz wird durch eine sterile Entzündung im Bereich des Sinus cavernosus verursacht. Es ist unklar, was zu der Entzündung Anlaß gibt.

Therapie

Akuttherapie

  1. Sauerstoff (Flasche, 7-15 l/min mit Gesichtsmaske); Sauerstoffbrillen sind nicht geeignet, da die Betroffenen während der Attacken meist gar nicht durch die Nase atmen können, außerdem kann hiermit nicht der erforderliche Durchfluss von 7-15 l/min. erreicht werden. Aus letztgenanntem Grund sind auch Sauerstoffkonzentratoren ungeeignet, diese erreichen nur eine maximale Durchflussrate von 5,5 l/min. Außerdem sind diese erst 20 Minuten nach dem Einschalten betriebsbereit, bei vielen Betroffenen ist dann die Attacke sowieso am Abklingen.
  2. Triptane (Sumatriptan, subcutan oder nasal)

Unwirksam sind alle herkömmlichen Analgetika wie Aspirin, Paracetamol, Diclofenac, Ibuprofen sowie Akupunktur, Massagen, Biofeedback, alternative Heilmethoden wie Aloe Vera, Nonisaft, Magnetfeldtherapie, Sauerstoffwasser.

Prophylaxe

Cortison, Calciumantagonisten, Lithium, weiterhin Valproinsäure, Methysergid.

Literatur

  • Dr. Harald Müller, Clusterkopfschmerz - 100 Fragen, 100 Antworten, CSG-Verlag
ISBN 3-00-011457-2 Umschlagbild
  • Volker Busch & Arne May, Das Praxisbuch. Kopf- und Gesichtsschmerzen
Verlag Urban & Fischer ISBN 3-437-23070-0

Weblinks

  • Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft
Clusterkopfschmerz - Informationen für Patientinnen und Patienten Forum der Clusterkopfschmerz-Selbsthilfegruppe, Schweizer Kopfschmerzforum:

Siehe auch: Liste_der_Krankheiten, Neurologie


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